Rezensionen
von Heavy Metal CDs
Korn - See You On The Other Side
Viele Fragen geisterten vor der Veröffentlichung des neuen
Korn Albums durch Internet, TV und den Köpfen der Fans doch
nun hat das Warten ein Ende. Das Album beginnt mit der ersten Single
und prächtigen Ohrwurm Twisted Transistor. Was einem schon bei
diesem Song auffällt ist, dass die Gitarren nicht mehr so im
Vordergrund stehen wie in der Vergangenheit, dafür jetzt aber
Nine Inch Nails-artige Keyboards. Das zeigt sich auch in den folgenden
Tracks, obwohl es dort wieder mehr Gitarren um die Ohren gibt und auch
am Anfang schon drei New Metal-Brecher, vor allem Hypocrites sticht
hinaus, weil es mehr zum hüpfen ist als die anderen beiden.
Dann beginnt der dunkle und Industrial-artige Mittelteil, der aber auch
zu überzeugen weißt mit starken Songs wie Love Song,
Open Up oder Throw Me Away. Mit Liar ist sogar noch ein richtiger New
Metal-Stampfer auf dem Album gelandet. See You On The Other Side wird
beendet durch die schöne Ballade Tearjerker. Sie erinnert
etwas an Timelessness von Fear Factory. Man hört todtraurige
Klavier-Melodie. Man merkt allerdings Head nicht mehr dabei ist. Wo
früher eine zweite Gitarre war sind jetzt Keyboards und
Samples im Nine Inch Nails-Stil. Ob das daran liegt, dass Korn mit dem
bekannten Pop-Produzenten-Team The Matrix zusammengearbeitet haben?
Allerdings ist die Produktion sehr klar und druckvoll. Trotzdem ist
Korn ein solides siebtes Werk gelungen, dass zwar nicht an Issues
rankommt, aber es ist ihnen gelungen ihren Stil zu verändern
aber dennoch Korn zu bleiben, auch wenn Herr Davis seine morbiden Texte
weniger brüllt als früher und das soll ihnen erstmal
jemand nachmachen und das sage ich als Fan und nicht als Kritiker.
See
You on the Other Side (CD + Bonus-Enhanced-CD)
My Chemical Romance - Three Cheers
For Sweet Revenge
Mein lieber Scholli so ein Feuerwerk an Hits hätte ich nicht
erwartet. Mit Three Cheers For Sweet Revenge legen die Jungs aus New
Jersey ihr zweites Album vor. Bereits das Debut I Bought You My
Bullets, Your Bought Me Your Love aus dem Jahre 2001 schlug in den USA
bereits hohe Wellen. Dort wurde das bereits 2004 erschienende Three
Cheers For Sweet Revenge mit dem Titel Best Alternative Album 2004
ausgezeichnet. Diesen Titel hat das Zweitwerk der Jungs aus New Jersey
nicht um sonst bekommen, weil wirklich jeder Song außer dem
nicht mal eine Minute langem Interlude könnte so als Single
ausgekoppelt werden. Es ist für jeden Geschmack was dabei:
Iron Maiden-Melodien bei Thank You For The Venom, punkigeres Material
wie die erste Single I’m Not Okay (I Promise) oder
traurigeres Material wie die beiden Singles Helena und The Ghost Of
You. In jedem Song leidet man mit den Emocorelern. Man sollte My
Chemical Romance eher mit Bands wie The Used vergleichen obwohl MCR
eindeutig emotionaler und melodiöser aber auch punkiger
rangehen als andere Bands in diesem Genre. Das Zweitwerk ist ein
punkiges Emocore Album mit einem leichten Gothic-Touch wie es auch
schon AFI auf ihrem letzten Album Sing The Sorrow machten. Und da
dieses geniale Album, wie ich finde, erst das zweite Album dieser Band
ist wird uns noch eine große Romanze bevorstehen.
Aiden „Nighmare
Anatomy“
Aiden sind fünf nette Jungs aus Seattle und spielen Emocore.
Mit „Nightmare Anatomy“ liefern sie ihr zweites
Album ab und haben mit ihrem Vertrag auf Victory Records auch beste
Chancen für internationalen Ruhm.
Elf Songs irgendwo zwischen Emocore, Punk und Gothic werden hier
geboten. Die punkige Attitüde sticht immer hervor, meinen sie
doch auch von sicher selber Punk Rock zu sein. Musikalisch bilden sie
eine Brücke zwischen My Chemical Romance zu Zeiten ihres
Debüts und den glorreichen Misfits. Dabei heraus sind sehr
gute Songs wie „Last Sunrise“, „Knife
Blood Nightmare“ oder der Ohrwurm „Die
Romantic“ raus gekommen. Zwar liegt Sänger Will auch
des Öfteren mal neben der Tonleiter, aber dieser Umstand
verleiht dem ganzen Album auch einen gewissen Charme und man kann sich
den Songs nicht entziehen. Werden die Songs doch mit feinen
Gesangsmelodien ausgestattet, die sich sofort im Kopf festsetzen und
einen schon fast süchtig machen, dass Album oft zu
hören.
„Nightmare Anatomy“ ist eine hervorragende Platte
geworden, mit der sich Aiden selber in die Champions League des
Emocores katapultiert haben sollten. Sehr gute, mitreißende
Songs, die einfach für sich selber sprechen. Gerne mehr davon!
My Chemical Romance „Famous
Last Words“
Wenn sich Genre-Vorreiter wie die Emos von My Chemical Romance auf
Abwegen und neuen stilistischen Wegen sind kann dies gelingen, aber
natürlich auch nach Hinten losgehen. Nach der ersten Queen
meets Punk Rock-artigen Single „Welcome To The Black
Parade“, die den frischen Wind bestens bewies, wird nun mit
„Famous Last Words“ ein etwas normalerer Song als
zweite Single ausgekoppelt. Der Titelsong „Famous Last
Words“ war bereits auf „The Black Parade“
eins der Highlights. Umso erfreulicher, dass dieser Song auch den Weg
in Fernsehen und Radio finden wird. Stellt er doch einen
schönen, emotionalen Rocker mit sehr gutem Refrain und sehr
großem Finale da. Zusätzlich wird die Maxi mit zwei
B-Seiten abgerundet. Erstere ist das punkige „My Way Home Is
Through You“. In nicht mal drei Minuten explodiert die
Strophe in einen äußerst großen Refrain,
wie man ihn von den fünf Jungs kennt. Zweite B-Seite ist
„Kill All Your Friends“ und wer hier an einen
Rocker der Marke „Thank You For The Venom“ denkt
liegt falsch. Geboten wird hier ein etwas
Strand-partymäßiger Song samt
„ba-ba-bah“ im Refrain. Allerdings braucht dieser
Song ein paar Anläufe bis er zündet - oder man sich
an das bereits erwähnte „ba-ba-bah“
gewöhnt hat. Geboten werden hier zwei sehr gute B-Seiten, die
allerdings nicht an das obergeniale „Heaven Help
Us“ von der „Welcome To The Black
Parade“-Maxi rankommen. Trotzdem werden Fans diese zwei
Stücke mit offenen Armen aufnehmen. Wie gesagt Fans,
für alle anderen lohnen sich die drei Alben und das
CD/DVD-Package mehr.
Famous
Last Words [UK-Import]
As I Lay Dying - Shadows Are Security
Vom Namen her vermuten einige sicherlich eine Klischee-Gothic Metal
Band, aber wer das vermutet hat sich gewaltig getäuscht! As I
Lay Dying ist eine amerikanische Metalcore Band und eine erfolgreiche
noch dazu. 2001 erschien in den USA das Debut Beneath The Encasing Of
Ashes, was im Vergleich zum Nachfolger von 2003 und gleichzeitig das
Metal Blade-Debut Frail World Collapse nicht so grandios
ausfällt, aber trotzdem ein gutes und qualitativ hochwertiges
Album ist. As I Lay Dying haben die Qualität auf Shadows Are
Security noch mal gesteigert! Es gibt mehr Melodien und auch mehr klare
Gesänge, die von Bassist Clint Norris eingesungen wurden.
Norris, der nur die klaren Passagen singt und sein Partner Tim Lambesis
haben ihre Leistung zum Vorgänger noch mal gesteigert. Die
Leistung gesteigert haben auch die anderen Mitglieder: Shadows Are
Security klingt mehr aus einem Guss und strukturierter als Frail World
Collapse. Soundtechnisch gibt es eben falls nichts zu meckern, weil die
Gitarren und Drums schön Arsch treten. Jedem dem der 2003er
Output gefällt wir an diesem Werk noch mehr Gefallen finden
und vor Freude im sterben liegen.
Maroon „Endorsed By
Hate“
Maroon zählen zur Speerspitze der deutschen
Hardcore/Metalcore-Szene. Sie sind zudem Vegan Straight Edge und
liefern mit „Endorsed By Hate“ ihr zweites Album
nach dem viel gelobten Debüt „Antagonism“
ab.
Slayer! Hier hört man überall Slayer-Riffs, aber auch
des Öfteren mal eine feine schwedisch anmutende
Gitarrenmelodien. Dazu noch das wirklich grandiose Hardcore-Fundament
und fertig ist die zweite Abrissbirne aus dem Hause Maroon. Das
einleitende „The Worlds Havoc“ macht schon mal
keine Gefangenen und prügelt ohne Gnade los. Der Titelsong
„Endorsed By Hate“ ist da keinen deut schlechter.
Generell wird hier mit einem sehr hohen Niveau aufgeboten. Durchweg
sehr gute Songs knallen satte 42 Minuten aus den Boxen. Selbst das vier
Minuten lange Instrumental „The Omega Suite“ ist
alles andere als langweilig.
„Endorsed By Hate“ knallt ordentlich durch die
Boxen. Bietet dabei gute Unterhaltung ohne Eintönigkeit.
Maroon
zählen vollkommen zu Recht zu den besten Bands Deutschland
oder auch Europas des Genres.
Endorsed
By Hate
Saosin „Saosin“
Die erste EP „Translating The Name“ schlug ein wie
eine
Bombe in Fachkreisen, mit „Saosin“
präsentieren sie
nicht nur ihr erstes komplettes Album sondern auch ihren neuen
Sänger Cove.
Ein von Drums getragener Einstieg bei „Far Better To
Learn“
eröffnet das Debüt der fünf Amerikaner von
Saosin bevor
große Melodien ausgepackt werden und man in jeder Ecke das
Können der Musiker hört. Emocore meets Progressive
ist eine
passende Beschreibung für die gebotene Musik. Das dabei so
mancher
Hit entspringt ist gar nicht so unerwartet.
„Voices“ und
„I Never Wanted To“ sind absolute
Übersongs, aber auch
„You’re Not Alone“,
„Sleepers“ oder
„It’s So Simple“ müssen sich da
nicht
großartig hinter verstecken. Das gesamte Album ist
gefüllt
mit großartigen Songs, die immer Laune machen. Anspruchsvoll,
aber nicht zu vertrackt, dass es nicht mehr ins Ohr geht.
Ausfälle
gibt es hier nicht! Die Produktion ist ebenfalls gut. Keine glatt
polierte Produktion, sondern etwas sphärisch, wenn man so
will.
Doch die Bassdrum ist etwas zu weit im Hintergrund. Allerdings ist dies
nur ein kleines Manko. Saosin liefern ein grandioses Debüt ab!
Etwas frischer Wind in der Emoszene, die sich eh schon etwas im
Aufbruch zu neuen Ufern befindet wenn man sich die aktuellen Alben von
My Chemical Romance, Aiden, Funeral For A Friend oder From First To
Last anhört.
Saosin
Unearth „Our Days Of
Eulogy“
“Our Days Of
Eulogy” ist eine Compilation von Eulogy Records. Es wird die
“Above The Fall Of Man” EP sowie die
“Endless” EP dargeboten, so wie 5 Livesongs. Man
erhält also einen Einblick in die frühen Tage der
Metalcore-Stars.
Natürlich könnte man hier auch von Ausverkauf
sprechen, weil das alte Label nun auch sein Geld mit Unearth verdienen
will, jetzt wo sie erfolgreich sind. Doch dem ist nun wirklich nicht
so. „Above The Fall Of Man“ ist gar nicht mehr
erhältlich und die „Endless“ EP kriegt man
auch einzeln für fast das gleiche Geld wie diese Compilation
hier. Zusätzlich gibt es auch noch fünf Livesongs,
die es ebenfalls in sich haben und einen kleinen Einblick in die
Livepower der fünf Jungs von Unearth geben. Natürlich
wird hier nicht das musikalische Niveau von „The Oncoming
Storm“ oder „III: In The Eyes Of Fire“
erreicht, aber man bekommt einen wirklich sehr guten Einblick in die
frühen Tage dieser Band.
..
Aiden - „Our
Gang’s Dark Oath“
In den USA zählen Aiden schon zu einer festen
Größe in der Emocore Szene. Ihr Victory Records
Debut „Nightmare Anatomy“ verkaufte in der ersten
Woche genau 5861 Einheiten und verkauft durchschnittlich jede Woche
2000 weiter Einheiten. Bis jetzt hat sich das Album über
75000-mal verkauft und ist somit das erfolgreichste Victory Records
Debut aller Zeiten! Nun ist mit „Our Gang’s dark
Oath“ auch ihr allererstes Album als Re-Release
erhältlich.
Auf „Nightmare Anatomy“ boten Aiden eine sehr
emotionale und melodische, aber trotzdem aggressive Scheibe die nur so
vor Klischees triefte. Auf „Our Gang’s Dark
Oath“ gingen die Jungs rauer zu Werke. Man hört auf
dem Album viel mehr Geschrei und auch noch nicht so
großartige Höhepunkte und Melodien wie bei
„Nightmare Anatomy“-Songs wie zum Beispiel
„The Last Sunrise“, „Knife Blood
Nightmare“ oder „Die Romantic“.
Dafür sind auf der vorliegenden CD auch Hits wie „I
Set My Friends On Fire“ oder „Fifteen“
die auf den Touren von Aiden von den Fans abgefeiert wurden.
Fans von Aiden, die „Nightmare Anatomy“ lieben
werden den Re-release zu „Our Gang’s Dark
Oath“ auch sehr mögen. Natürlich kommt er
nicht an das aktuelle Werk der Emocoreler ran, aber man muss auch
bedenken, dass es sich hier um ein Debut handelt. Das Potenzial, dass
Aiden auf dem Debut hatten haben sie ausbauen können wie man
auf „Nightmare Anatomy“ hören kann. Fans
von Emocore Bands wie My Chemical Romance aber auch Fans der Misfits
sollten mal in diese kleine Zeitreise reinhören, denn es lohnt
sich.
..
Avenged Sevenfold „City Of
Evil“
Nach zwei erfolgreichen Alben steht mit “City Of
Evil” das dritte Album der amerikanischen Band in den
Läden. Was hat man auf dem Dreher zu erwarten? Hat sich der
Wechsel zum Majorlabel Warner auch auf die Musik ausgewirkt?
Nun ja, anders ist die Musik auf jeden Fall, aber ob das am Label
liegt? Avenged Sevenfold entfernen sich vom Metalcore ohne Core und
liefern mit „City Of Evil“ eine
äußerst gelungene Scheibe irgendwo zwischen Heavy
Metal, Power Metal, Hard Rock der Marke Guns N Roses, Emo und einer
gewissen Portion Moderne ab. Kurz: Eine moderne Interpretation von
Heavy Metal, ähnlich wie Trivium auch auf ihrem letzten Album
Thrash Metal modern interpretierten. Nur ist das Album hier bei weitem
nicht so old schoolig. Dafür aber mit großen Songs
wie dem rockenden „Bat Country“, dem mit einem
richtig heavy Strophen-Riff und Helloween-artigen Refrain
ausgestattetem „Burn It Down“ oder auch
„Beast And The Harlot“. Mit „Seize The
Day“ hat man dann auch noch eine Power-Ballade vor dem Herrn
draufgepackt mit einem der emotionalsten Soli der letzten Jahre.
Generell sind die beiden Gitarristen Synsister Gates und Zacky
Vengeance zwei ganz junge Große an ihren Instrumenten. Auch
Schlagzeug und Bass sind nicht außer Acht zu lassen. Alle
haben sich großartig entwickelt in der Zeit vom
Vorgänger „Waking The Fallen“ zu
„City Of Evil“. Und Sänger M. Shadows hat
das schreien ganz gegen klassische Frontröhre eingetauscht,
was ihm äußerst gut zu Gesicht steht.
„City Of Evil“ ist DAS Heavy Metal-Album des noch
jungen Jahrtausends, vielleicht sogar das beste seit den 90ern.
Große Songs, voll gepackt mit Ideen an jeder Ecke und dazu
noch famose Musiker, die dies auch umsetzen können. Ganz, ganz
großes Kino!
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Bring Me The Horizon „This
Is What The Edge Of Your Seat Was Made For“
“This Is What The Edge Of Your Seat Was Made For”
ist die erste EP der Briten von Bring Me The Horizon. 4 Songs werden
dargeboten. Im UK sind die schon das nächste große
Ding und der Rest der Welt soll es dem Vereinigten Königreich
gleichtun. Wie bereits gesagt, werden hier 4 Songs zum besten gegeben.
Noch nicht gesagt wurde, dass das Material dieser EP mehr als
übel ist. Fiese Breakdowns, Geknüppel und ein
Sänger der Gift und Galle ausrotzt ergeben diesen gelungen
Einstieg in die Musikindustrie. Lustige Titel wie
„Rawwwrr“ täuschen nur für einen
kurzen Moment darüber hinweg wie heftig die Songs doch
eigentlich sind. Texte voller Hass über Heuchler,
Ex-Freundinnen und das Leben an sich werden hier gekeift,
gebrüllt, gekreischt, gegrunzt. 18 Minuten lang ein Schlag ins
Gesicht auf den nächsten bis am Ende blutend zusammen bricht
und um Hilfe schreit. Geil!
Wirklich sehr guter Einstand. Heftiger Metalcore wie man ihn lange
nicht mehr gehört hat und etwas ganz anderes als erfolgreiche
Kollegen wie Killswitch Engage, Atreyu, Caliban oder Bleeding Through
abliefern - ungemein fieser und härter.
..
Chimaira
„Resurrection“
Wurde das Debüt „Pass Out Of Existence“
mitten im New Metal Boom noch in selbiger Schublade gepackt,
entwickelten sich Chimaira ab dem Nachfolger und Durchbruchsalbum
„The Impossiblity Of Reason“ immer mehr Richtung
Metal und was auf dem dritten, selbstbetitelten Werk ein progressives
Werk auf Thrash und etwas Metalcore war, wird nun fortgeführt.
Und es geht sofort heftig mit dem Titeltrack los. Der zeigt sofort,
dass man es hier mit einem dicken Thrash-Brocken zu tun hat. Was einem
nach den ersten zwei Durchläufen auffällt ist, dass
die Songs wieder kürzer und prägnanter sind, die
Keyboards endlich wieder da sind und nicht wie auf
„Chimaira“ in vielleicht nur zehn Takten was zu tun
hatten und auch wieder klarer Gesang dabei ist. Mit
„Six“ hat man auch ein kleines Epos mit einer
Länge von fast 10 Minuten an Bord. Erst ruhig und mit einem
grandiosen Solo bestückt um dann die Thrash-Keule aus zupacken
um wieder in einem ruhigeren, von einem ebenfalls sehr gelungen Solo zu
münden. Generell ist das „Resurrection“
epischer auf seine Weise als die Vorgänger. Vielleicht liegt
es an den Keyboards, auf jeden Fall steht dieser Sound Chimaira
verdammt gut. Vor allem kommt diese neue Epik auch im Ende von
„The Flame“ rüber wo Mark Hunter den sehr
angethrashten Klargesang auspackt, der in jedem Song wo er auftaucht
einen kleinen Höhepunkt für sich bildet. Chimaira
sind gewachsen! Den progressiven Thrash Metal von ihrem letzten Album
mit dem frischen Wind von „The Impossibility Of
Reason“ und dem Industrial Metal-Touch des Debüts
gepaart und in kürzere Songs umgewandelt. Wirklich ein sehr
herausragendes Album, dass Fans von Unearth, Machine Head, neueren
Slayer und Fear Factory gleichermaßen gefallen sollte.
..
Haste The Day „Pressure The
Hinges“
Neuer Sänger, neues Label, neues Album. Bei den Christen von
Haste The Day ist alles irgendwie neu. Nur nicht das sie gute Musik
schreiben. Doch lest selber was uns auf dem dritten Album geboten wird.
Der Hard Rock-Faktor in der Metalcore-Suppe von Haste The Day ist
natürlich immer noch da und gerade das macht es ja so gut! Bon
Jovi (die alten versteht sich) meets Metalcore. Nach einem kurzen Intro
geht aus schon mit dem Titeltrack los. Der neue Sänger erweist
sich als variabler als sein Vorgänger, sprich kann singen und
brüllen. Dafür ist das coole Katzengefauche nicht
mehr dabei. In besagtem Stück zeigt der neue Mann allerdings
schon was er kann. Wechselt von Gebrüll zu ein paar Gesungenen
Zeilen im Wechsel mit dem klar gesungenen Refrain vom Gitarristen.
Übersong der Platte ist jedoch „Stiches“.
Erinnert schon fast an Atreyu zu Zeiten von „The
Curse“. Eingängig hoch drei und somit nicht umsonst
auch die erste Single zu diesem famosen Album.
Herrliches Album! Auch wenn ich dachte, dass sie den Vorgänger
„When Everything Falls“ kaum noch hätten
übertreffen können. Tun sie auch nicht. Es ist mir
unmöglich zu sagen welches besser ist, aber von Stagnation
kann auch nicht die Rede sein. Also entscheidet doch lieber mal selber.
..
In This Moment „Beautiful
Tragedy“
In This Moment sind noch eine ganz junge Band, die es wirklich schaffen
könnten Ruhm und Ehre zu erlangen. Wirklich
außergewöhnlich ist aber, dass sie eine
Emo/Metalcore-Band mit einer Frau am Mikrofon sind. Recht
außergewöhnlich. Doch wie ist die Musik?
Die ist sehr gut! Alles klingt etwas wie eine Mischung aus Atreyu,
Lacuna Coil und melodischen Killswitch Engage. Alles Bands, die sich
schon längst etabliert haben. In This Moment können
ihnen das gleich tun. Große Songs haben sie auf ihren
Debüt am Start. An musikalischem Können mangelt es
ihnen auch nicht und Sängerin Maria kann sowohl schreien als
auch äußerst gut singen. Auf ihrem Debüt
ist ein ganzer Sack voller guter Songs, egal ob
„Prayers“, „He Said Eternity“
oder der Titeltrack „Beautiful Tragedy“, alle haben
sowohl Härte als auch genug Emotionalität um zu
überzeugen. Schlecht geht nun wirklich anders. Auch die
Ballade „The Legacy Of Odio“ ist ein
Gänsehautsong ohne Ende. So muss ein Debüt sein! Eine
grandiose Mischung aus Härte, Melodie und
Emotionalität. Da geht auf dem nächsten Album
sicherlich noch mal einiges mehr. Jetzt muss die Zeit zeigen ob sich In
This Moment auch etablieren wie oben genannte Bands.
..
Down „Over The
Under“
Supergroups haben es an sich, dass sie oft nur den Status eines
Projekts haben. Auch Down, bestehend aus Mitgliedern von Pantera und
Crowbar, sind eine solche. 1995 brachten die ihr Debüt
„Nola“ raus, 2002 dann „II“.
Jetzt erscheint
das dritte Album, dass Down zu einer richtigen Band machen soll.
Träge sind die ersten fünf Songs irgendwie. Ohne
Höhepunkte, einfach eine Ebene. Doch ab „Never
Try“
kommt der Wagen ins rollen und viele schöne große
Songs
reihen sich an einander. Da sind Elemente aus Stoner, Doom, 70er Hard
Rock und Southern Rock natürlich nicht weit. Auch
Pantera-Sänger Phil Aselmo liefert mal wieder große
Kunst am
Mikrofon ab. Seine Mannschaft steht ihm in nichts nach. Je
öfter
man die Platte hört umso schneller kommen auch die ersten
fünf Songs ins Gehör. Etwas anderes sollte man von
solch
einer Band wie Down eine ist auch nicht erwarten. Solche Musiker haben
einfach einen bestimmten Level den sie erreichen müssen. Das
tun
Down natürlich auch. „Over The Under“ ist
ein
gelungenes Album, welches allerdings nicht an das Kultalbum
„Nola“ von 1995 ran kommt. Man kann nur hoffen,
dass Down
jetzt nicht wieder so lange auf ein neues Album warten lassen, sondern
sich auch wie eine Band alle ein bis drei Jahre mit einer neuen
Veröffentlichung blicken lassen. Dies wäre zumindest
wünschenswert.
..
Nine Inch Nails „Year Zero“
Nicht ganz zwei Jahre nach “With Teeth” schiebt
Nine Inch Nails-Mastermind Trent Reznor den Nachfolger „Year
Zero“ nach. Erstaunlich schnell für den Mann. Ist
das Album also auch ein Schnellschnuss oder wieder einmal vertonte
Genialität?
Ein Konzeptalbum über einen fiktiven Staat in naher Zukunft.
Überwacht, unterdrückt bis sich das Volk auflehnt.
Das ist die Geschichte von „Year Zero“ in der
extremen Kurzfassung. 16 Songs beschert Reznor uns diesmal. Allesamt
düsterer als auf dem 2005er Album „With
Teeth“ und auch wieder die beklemmende Atmosphere die
„The Downward Spiral“ zu einem Meisterwerk macht
ist wieder vermehrt zu spüren. An besagtes Meisterwerk kommt
„Year Zero“ natürlich nicht heran,
dafür muss man wohl einfach auf einem Trip sein, aber Reznor
ist wieder auf einem gutem Weg, von dem er eigentlich auch nie abkam.
Von tanzbaren Songs wie der Single „Survivalism“
bis hin zu rockigen Songs wie „The Great Destroyer“
ist alles dabei was man von Nine Inch Nails will. Doch irgendwas fehlt,
doch nur was? Ah, genau richtig: Die Ballade, eigentlich das Highlight
eines jeden Nine Inch Nails-Albums, fehlt. Allerdings wer
weiß wie sie im Kontext der anderen Songs gewirkt
hätte. Dafür ist wie auf „With
Teeth“ auch schon der Anteil der Gitarren immer noch sehr
weit unten. Niemand sollte also einen Hassbrocken wie „Mr
Self Destruct“ oder „Starfuckers Inc“
erwarten.
„Year Zero“ ist wie immer ein Geniestreich. Eine
Reise durch eine düstere, elektronische, teils auch mal
rockigere Musiklandschaft, die einen sofort fasziniert. Nine Inch Nails
sprich Trent Reznor liefern halt immer wieder großes Kino ab
was kein anderer Mensch auf der Welt mit dieser Art Musik auch nur
ansatzweise das Wasser reichen kann.
..
Einzelinformationen:
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What! The Good, the Mad and the Ugly
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