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Diese und weitere Rezensionen
werden von
Sebastian Berning
Mülheim an der Ruhr geschrieben.
 
 
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 Heavy Metal Rezensionen - Plattenkritiken - Reviews

Rock und Metal ABC Szene und Bands


Es gibt einige charakteristische Merkmale, welche der Heavy Metal Musik ohne Probleme zugeordnet werden können. Der Stil ist darauf ausgelegt, dass die Musiker ihre Lieder voll ausleben können. Heavy Metal steht in diesem Sinne für die pure Freiheit und uneingeschränkt das zu tun, was einem gerade in den Sinn kommt. Es geht darum, sich abzugrenzen und deutlich zu machen, dass eine rebellische Grundhaltung verkörpert wird. In der Heavy Metall Musikszene besteht noch die Chance, sich so richtig auszutoben, ohne eine Grenze innerhalb der Musik zu übertreten. Liebhaber dieser Musikrichtung schätzen vor allem die musikalische Leistung der Musiker. Denn entgegen der Annahme vieler Menschen verkörpert Heavy Metal einen komplexen Aufbau der Lieder und soll eine Botschaft übertragen, welche sich an alle Zuhörer richtet. Es geht darum, dass alle Mitglieder der Band, gleich welchen Teil sie innerhalb der Gruppe übernehmen, ihre gesamte Energie bündeln, um die Menschen mit ihrer Musik zu begeistern. Dies macht sich nicht nur durch die Songs bemerkbar, sondern auch am Auftreten der einzelnen Musiker. Diese agieren im Regelfall als eine Art Entertainer und versuchen, die Zuhörer im wahrsten Sinne des Wortes, von den Sitzen zu reißen.

Black Metal

Black Metal ist mit Sicherheit eine der extremsten Spielarten des Metals - und das nicht nur wegen den von Burzum-Sänger Varg Vikernes in Brand gesteckten Kirchen. Entstanden ist diese Musik in den späten 1980er/frühen 1990er Jahren in Norwegen. Zwar ist die britische Band Venom mit ihrem 1982 veröffentlichten Album "Black Metal" für das Genre der Namensgeber, doch wirklichen Black Metal wird man erst Jahre später mit Bands wie Darkthone, Mayhem, Burzum oder Immortal hören können. Beeinflusst wurde der Stil von Bands wie Celtic Frost, Bathory, Sodom oder eben Venom. Wichtig war auch die dänische Heavy Metal-Band Mercyful Fate, die besonders durch die Schminke ("Corpsepaint") von Sänger King Diamond und die satanischen Texte für die ästhetische Seite des Black Metals sehr wichtig waren. Musikalisch zeichnet sich Black Metal durch sehr schnelle Gitarrenriffs und den Einsatz von Blastbeats aus. Die Musik ist dennoch meist recht simpel gehalten und setzt sehr auf eine kühle Atmosphäre. Auch was die Produktion der Songs angeht, lässt sich bis heute sagen, dass der Sound eher dünn und rumpelig produziert klingt. Im Kontrast dazu stehen aber diverse Folk-Einflüsse bei Gruppen wie etwa Burzum oder Ulver. Letztere haben sich im Laufe ihrer Karriere sogar komplett vom (Black) Metal gelöst und sich avantgardistischer elektronischer Musik zugewandt. Bands wie Cradle of Filth, Dimmu Borgir oder Emperor hingegen öffneten sich Mitte der 90er und ließen symphonische Elemente in den Sound einfließen. Gerne wird die Verbindung von Black Metal und Orchester als Symphonic Black Metal bezeichnet. In den letzten Jahren lässt sich aus den USA eine neue Welle an Black Metal-Bands (mit Künstlern wie etwa Deafheaven, Leviathan oder Bosse-de-Nage) erkennen, die diese Musik etwas moderner interpretiert und Elemente aus dem Post-Rock mit einbezieht.
10 wichtige Alben:
  • Bathory - Bathory (1984)
  • Celtic Frost - To Mega Therion (1985)
  • Cradle of Filth - Cruelty and The Beast (1998)
  • Darkthrone - A Blaze In The Northern Sky (1992)
  • Deafheaven - Sunbather (2013)
  • Dimmu Borgir - Enthrone Darkness Triumphant (1997)
  • Emperor - In The Nightside Eclipse (1994)
  • Immortal - Pure Holocaust (1993)
  • Mayhem - De Mysteriis Dom Sathanas (1994)
  • Ulver - Bergtatt (1995)
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Gothic Metal

Düstere Klänge zeichnen den Gothic Metal aus. Keyboardflächen untermauern die oft traurig gehaltenen Songs. Es handelt sich um die Musik der Nachtschattengewächse. Daher ist eine schaurige und/oder traurige Atmosphäre Pflicht für dieses Genre. Der Gothic-Sound von Bands wie Sisters of Mercy oder Fields of The Nephilim wird mit harten Gitarrenriffs gepaart. Viele Gothic Metal-Bands haben ihren Ursprung im Death und Doom Metal, wie etwa die britischen Bands My Dying Bride oder Paradise Lost, deren Album "Gothic" eine Blaupause für das härtere Spektrum des Genres darstellt. Die bekannte finnische Gothic Rock-Band HIM hat ihre Wurzeln ebenso im Gothic Metal, auch wenn spätere Erfolge eher rockiger Natur sind. Allerdings war die Band um die Jahrtausendwende herum wichtig für ein kleines Gothic-Revival im Mainstream. Auffällig ist, dass besonders im Gothic Metal der Anteil der Sängerinnen extrem hoch ist. Bands wie Nightwish, Lacuna Coil, Within Temptation oder Epica sind für (und wohl auch wegen) ihren Sängerinnen bekannt. Bei härteren Gothic-Bands teilen sich Mann und Frau oft den Gesang, so dass die männliche Stimme growlt, während die weibliche Stimme meist opernhaft singt. Besungen werden romantische und fantastische Themen, aber auch der Tod wird in den Songtexten thematisiert. Ähnlich wie im Black Metal ist der Einsatz von symphonischen Elementen bei manchen Bands sehr ausgeprägt, weswegen man bei Bands wie Nightwish oder Within Temptation auch gerne vom Symphonic Gothic Metal spricht.
10 wichtige Alben:
  • Crematory - Illusions (1995)
  • Epica - Cosign To Oblivion (2005)
  • HIM - The Greatest Lovesongs Vol. 666 (1999)
  • Lacuna Coil - Comalies (2002)
  • Moonspell - The Antidote (2003)
  • Nightwish - Oceanborn (1998)
  • Paradise Lost - Icon (1993)
  • Sentenced - Frozen (1998)
  • Tiamat - Wildhoney (1994)
  • Type 0 Negative - Bloody Kisses (1993)
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Hardcore

Hardcore entwickelte sich aus dem Punk Anfang der 1980er Jahre in den USA. Hardcore ist schneller und aggressiver als normaler Punk. In den 90er Jahren wurde es dann Groove orientierter und entlieh sich erstmals Elemente aus dem Thrash und Death Metal. Wichtige Epizentren des Hardcores waren Washington D.C., Kalifornieren, New York, New Jersey und Boston, welches zwei Dekaden später beim Metalcore wieder ein wichtiger Angelpunkt für Bands werden soll. Hardcore war nie eine besonders erfolgreiche Musikrichtung im kommerziellen Sinne, obwohl Bands wie Black Flag oder die Dead Kennedys über die Jahre hinweg einen gewissen Kultstatus erreichten und auch über die Genregrenzen hinaus bekannt wurden. Die kommerziellere Phase begann mit New Yorker Gruppen wie Sick Of It All, Biohazard, Madball, Murphy's Law und Agnostic Front, deren Alben bis heute Klassiker sind. Gruppen wie Terror und Hatebreed vermischten Ende der 1990er Jahre den groovigen Hardcore von Madball oder Sick Of It All mit metallischen Einflüssen. Diese so genannte "New School" erfreute sich äußerster Beliebtheit und Gruppen wie Comeback Kid, Have Heart oder Verse folgten, auch wenn deren Stil etwas melodischer und düsterer ausfällt. Durch Bands wie Give Up The Ghost, Have Heart oder Killing The Dream beeinflusst, entstand besonders im Vereinigten Königreich eine ganze Welle düster-melodischer Hardcore-Bands wie More Than Life, Dead Swans oder Departures, die allesamt im UK und dem europäischen Festland sehr beliebt sind, dafür in den USA keinen großen Anklang finden.
10 wichtige Alben
  • Black Flag - Damaged (1981)
  • Dead Kennedys - Fresh Fruit For Rotting Vegetables (1980)
  • Dead Swans - Sleepwalkers (2009)
  • Give Up The Ghost - Background Music (2001)
  • Hatebreed - Perseverance (2002)
  • Have Heart - The Things We Carry (2006)
  • Madball - Set It Off! (1994)
  • Sick Of It All - Scratch The Surface (1994)
  • Terror - Live By The Code (2013)
  • Trash Talk - Walking Disease (2006)
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Alternative Rock

Als Metal ab 1992 etwa unpopulär wurde, übernahmen Grunge, Alternative Rock und etwas später der Brit Pop das Zepter der Gitarrenmusik. Alternative Rock-Bands wie R.E.M., Jane's Addiction, Smashing Pumpkins, Red Hot Chili Peppers oder Placebo waren die neuen Rockstars, die Millionen von Alben verkauften, während "alte" Stars wie Iron Maiden, Van Halen, Cinderella, Poison oder Anthrax aus dem Mainstream verschwanden. Ende der 1980er Jahre entstand der Alternative Rock, der sich von der herkömmlichen Rockmusik unterscheiden sollte. Verrückte Songideen und -strukturen sowie beinahe andersartige Gitarrensounds zeichneten die Musik in den 90er Jahren aus. Die Gruppen setzten gerne auf Laut/Leise-Dynamiken in ihren Songs, ähnlich wie im Grunge und Jahre später im Nu Metal. Die Themen der Lyrics behandelten eher soziale Aspekte - häufig recht negativ. So wurde oft von Drogenkonsum und Suizid gesungen. Man muss allerdings auch sagen, dass der Begriff "Alternative Rock" ein Oberbegriff für viele Stilrichtungen wie Post-Punk, Garage Rock und auch für etablierte Spielarten wie Indie Rock oder Grunge ist. Dadurch ist eine genaue Definition der Musik recht schwer. Besonders in jüngeren Jahren ist eine Annäherung zum Pop allerdings nicht von der Hand zu weisen. Im Zuge des Untergangs der Grunge-Musik und dem beinahe zeitgleichen kommerziellen Aufstieg des Nu Metals verschwanden viele Alternative Rock-Bands von der Bildfläche (des Mainstreams). In den 00er Jahren gab es aber ein Revival. Muse, Biffy Clyro, Coldplay und The Killers sollten zu Rockstars avancieren und einen anderen musikalischen Hintergrund haben als die erfolgreichen Bands der 90er Jahre. So eifern Muse auf ihren späteren Alben Queen nach und versuchen den opulenten Sound dieser Band ins 21. Jahrhundert zu transferieren. Bands wie The White Stripes, The Strokes, The Vines oder Jet verkauften Millionen von Platten ihres simplen und meist dünn produzierten Garage Rocks.
10 wichtige Alben
  • Biffy Clyro - Only Revolutions (2009)
  • Jane's Addiction - Ritual de lo Habitual (1990)
  • Morrissey - Viva Hate (1988)
  • Muse - Origin of Symmetry (2001)
  • R.E.M. - Out of Time (1991)
  • Radiohead - OK Computer (1997)
  • Red Hot Chili Peppers - Blood Sugar Sex Magik (1991)
  • Smashing Pumpkins - Mellon Collie And The Infinite Sadness (1995)
  • The Cure - Disintegration (1989)
  • The Killers - Hot Fuss (2004)
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Post-Rock/Post-Metal

Post-Rock bzw. Post-Metal ist einer der im Moment angesagten Hypes der Gitarrenmusik, auch wenn sich dieser Hype eher auf den Untergrund beschränkt. Immerhin hat diese Musiksparte absolut keine Aussicht auf den großen kommerziellen Erfolg, da die Songs nicht nur sehr lang sind, sondern auch sehr vielschichtig, sperrig und gerne auch rein instrumental. Post-Rock und -Metal haben eine Vielzahl von Einflüssen, die außerhalb des normalen Spektrums einer Rock- oder Metal-Band liegen. So können auch Versatzstücke aus Electro, Jazz oder Ambient Music Einzug in den musikalischen Kontext einer Band finden. Genau dadurch können Post-Rock- und -Metal-Bands auch so vielschichtige Songs schreiben: Sie sind recht frei von Konventionen und können frei experimentieren ohne sich auf einen bestimmten Stil festlegen zu müssen. Selbst beim Gesang wird experimentiert, falls er denn überhaupt vorkommt. Die Bands haben da freie Wahl und man kann auf normalen Gesang treffen, aber auch auf verzerrte oder gesampelte Sprachfetzen. Die Isländer von Sigur Rós sind sicherlich eine der bedeutendsten und auch bekanntesten Post-Rock-Bands. Auch, weil ihre 1999er Single 'Hoppípolla' in TV und Kino-Trailern lief. Auch recht bekannt ist die Black Metal-Band Deafheaven, die durch ihren Mix aus Black Metal und Post-Rock einen sehr eigenen Stil geschaffen hat. Post-Rock beeinflusste übrigens auch das 2013er Album der einstigen Nu Metaller Deftones.
10 wichtige Alben
  • Cult of Luna - Somewhere Along The Highway (2006)
  • Envy - Insomniac Doze (2006)
  • Explosions In The Sky - The Earth Is Not A Cold Dead Place (2003)
  • Godspeed! You Black Emperor
  • Isis - Oceanic (2002)
  • Mogwai - Mr. Beast (2006)
  • Pelican - City of Echoes (2007)
  • Russian Circles - Stations (2008)
  • Sigur Rós - Ágætis byrjun (1999)
  • This Will Destroy You - This Will Destroy You (2008)
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Nu Metal

Mitte der 90er Jahre bis etwa 2003 war der Nu Metal der weltweit führende Hype im Rock und Metal. Ihm ist es zu verdanken, dass in den für den Metal eher schwarzen 1990er Jahren neue Metal-Fans herangewachsen sind, die durch Bands wie Korn, Slipknot oder Limp Bizkit zur harten Musik fanden. Nu Metal kombiniert Elemente des Metals mit Hip Hop, was sich besonders im Rhythmus widerspiegelt, Grunge, Industrial und Alternative. Bands um die Jahrtausendwende wurden zunehmen poppiger. Auch wenn "Metal" in "Nu Metal" steckt muss man sagen, dass dieser Stil viele Elemente des traditionellen Metals vermissen. Fast nie wird man in einem Nu Metal-Song ein Gitarrensoli hören, obwohl die Songs sehr Gitarren-orientiert sind. Auch sind der Rhythmus und ein recht anspruchsvolles sowie vielseitiges Drumming wesentlich wichtiger als früher bei Bands wie Slayer, Motörhead oder Judas Priest. Auch wenn der Nu Metal eine extrem erfolgreiche Metalgattung war, konnte er im Metal nie wirklich Fuß fassen. Nu Metal war eher eine Mainstream-Musik, auch wenn viele Bands wie Coal Chamber, Downthesun, Spineshank oder 40 Below Summer nie den großen Durchbruch erreichten. Die Thrash Metal-Band Machine Head änderte ihren Stil 1998 ganz abrupt hin zum Nu Metal und veröffentlichte mit "The Burning Red" ein recht erfolgreiches Album, welches allerdings vielen alten Fans vor der Kopf stieß. Einfacher hatte es da die Industrial Metal-Band Fear Factory, deren beiden Nu-Metal-Alben "Obsolete" und "Digimortal" ihre erfolgreichsten Werke darstellen. Nach oder schon während dem Trend änderten viele Bands ihren Musikstil. Papa Roach wurden nach und nach zur waschechten Rock-Band, die Lostprophets verschrieben sich spätestens mit dem dritten Album "Liberation Transmission" dem poppigen Alternative Rock und Linkin Park öffneten sich der elektronischen Musik.
10 wichtige Alben
  • Deftones - Around The Fur (1997)
  • Korn - Korn (1994)
  • Limp Bizkit - Significant Other (1999)
  • Linkin Park - Hybrid Theory (2000)
  • Machine Head - The Burning Red (1998)
  • Mudvayne - L.D. 50 (2000)
  • Papa Roach - Infest (2000)
  • Slipknot - Slipknot (1999)
  • Static-X - Shadow Zone (2003)
  • System Of A Down - Toxicity (2001)
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